2023

Chapeau

Zum Zeitpunkt der Bilanz 2023 ist die finanzielle Lage des freiburger spitals (HFR) nach wie vor angespannt. Obwohl im Budget die Auswirkungen der Inflation, der Lohnindexierung und der aktuellen Tarife mitberücksichtigt worden waren, fällt der Verlust höher aus als erwartet und beläuft sich auf insgesamt 36,5 Mio. Franken statt der budgetierten 28 Mio. Franken. Zu diesen externen Faktoren kam eine starke saisonale Schwankung der stationären Aktivität hinzu: Während das HFR die meiste Zeit des Jahres mit einer Überlastung konfrontiert war, kam es von Mai bis August zu einem unerklärlichen Einbruch der Tätigkeit. Zudem stieg über alle Kategorien hinweg die Anzahl Fälle, in denen Patientinnen und Patienten auf einen Heimplatz warten mussten.

Angesichts dieser Herausforderungen erarbeiteten der Verwaltungsrat und der Direktionsrat entsprechende Lösungen. So wurde durch Massnahmen im Bereich des Patientenflussmanagements sichergestellt, dass möglichst viele Patientinnen und Patienten versorgt werden konnten, ohne dass es dabei zu massiven Verschiebungen bei den geplanten Eingriffen kam. Zudem konnte die durchschnittliche Aufenthaltsdauer im HFR Freiburg – Kantonsspital verkürzt werden. Das ist eine wichtige Entwicklung, gehörte dies doch zu den prioritären Zielen, die im Rahmen des KPMG-Audits genannt worden waren. Eine weitere positive Entwicklung: Die durchschnittliche Abwesenheitsrate des Personals sank ebenfalls von 6,8 Prozent im Jahr 2022 auf 6,6 Prozent im Jahr 2023, wobei einige Bereiche wie die Pflege oder die Logistik stärker betroffen waren. Die sinkende Fluktuationsrate ist ebenfalls ein positives Signal (8,3 Prozent im Jahr 2023 vs. 11,3 Prozent im Jahr 2022) und unterstreicht das Engagement und die Loyalität der Mitarbeitenden. Die Direktion wurde im Laufe des Jahres durch die Ernennung eines neuen Direktors Informationssysteme verstärkt, damit die zahlreichen Herausforderungen wie der Austritt aus dem ITA, Bedrohungen der Cybersicherheit und die Erneuerung des klinischen Informationssystems besser bewältigt werden können.

Wie im Vierjahresplan 2020–2023 vorgesehen, begann das Jahr 2023 mit der Eröffnung des Gesundheitszentrums in Riaz, einem wichtigen Eckpfeiler der Umsetzung der Strategie 2030. Parallel dazu wurde Bilanz gezogen zum Vierjahresplan und es wurden die Weichen für den neuen Vierjahresplan 2024–2027 gestellt. Dieser sieht zahlreiche Projekte vor, die für die Zukunft des HFR von grosser Bedeutung sind, sei es, um die Infrastruktur funktionsfähig zu halten, oder um die Leistungen für die Bevölkerung weiter auszubauen. Der neue Plan sieht insbesondere entscheidende Etappen zum Bau eines neuen Akutspitalzentrums bis 2035 vor. All das kann das HFR nicht alleine schaffen; der Staatsrat sowie der Grosse Rat sind dabei unentbehrliche Partner. Gemeinsam wird die Allianz übrigens eine Schlüsselrolle spielen im Hinblick auf den Gegenentwurf zur Initiative «Für eine bürgernahe 24-Stunden-Notfallversorgung in Spitälern» und auf das Dekret über die Gewährung einer Finanzhilfe an das HFR. Über beide Vorlagen stimmt die Freiburger Stimmbevölkerung am 9. Juni 2024 ab.

JAHRESBERICHT

Vollständige Zusammenstellung des Jahresberichts 2023.

ARCHIV

Die Jahresberichte der vergangenen Jahre.