Ein neues Spitalzentrum – das Schlüsselelement unserer Strategie
Das HFR setzt seine Strategie 2030 um. Diese wurde entwickelt, um die zahlreichen Herausforderungen im Gesundheitswesen – Alterung der Bevölkerung, Zunahme chronischer Krankheiten, Digitalisierung, Entwicklungen in der Medizin, Personalmangel – zu bewältigen.
Die Strategie basiert auf einer vernetzten Funktionsweise im Dienste der Gesundheit der Freiburger Bevölkerung: eine starke regionale Präsenz für ambulante Behandlungen (Gesundheitszentren) und ein leistungsfähiges Spitalzentrum für Akutfälle im demografischen Herzen des Kantons.
Und dazu ist der Bau eines neuen Spitals unerlässlich.
- Um qualitativ hochwertige Leistungen für die Bevölkerung zu gewährleisten (Komfort, Zugänglichkeit, moderne Ausstattung)
> Einige Zimmer im alten Spitalgebäude haben 4 oder 5 Betten, die sanitären Anlagen sind veraltet und befinden sich teilweise ausserhalb der Zimmer.
- Um die Ergonomie der Räumlichkeiten zu verbessern und damit für das Personal attraktiv zu bleiben
> Die aktuellen Räumlichkeiten sind alt und ihre Aufteilung entspricht nicht mehr der medizinischen Praxis: Das Personal (wie auch die Patientinnen und Patienten) muss lange Wege zurücklegen.
- Um die Betriebskosten zu begrenzen
> Das Hauptgebäude ist 50 Jahre alt, seine Instandhaltung und sein Betrieb sind sehr teuer.
- Um sich mit einem agilen, nachhaltigen Gebäude auf die Zukunft vorzubereiten (Antizipation und Umweltbewusstsein)
> Ein Beispiel: Der Heizkessel aus dem Jahr 1969 weist Mängel auf und verbraucht viel mehr als modernere Heizsysteme.
- Um einen Standort zu haben, der zu jeder Tageszeit schnell erreichbar ist
> Die Staus zu den Hauptverkehrszeiten blockieren Ambulanzfahrzeuge, Patientinnen und Patienten und das Personal – das ist frustrierend. Das neue Spital wird eine eigene Autobahnausfahrt haben.
- Weil die Kosten für die Erneuerung der alten Infrastruktur astronomisch hoch sind.
- Weil die Betriebskosten eines renovierten Gebäudes höher sind als die eines neuen Gebäudes.
- Weil eine Renovierung dieser Grössenordnung bei gleichzeitigem Betrieb des Spitals sehr komplex ist.
> Wir können das Spital nicht vorübergehend schliessen, die Freiburger Bevölkerung ist auf die Versorgung angewiesen!
- Weil eine Renovierung eine jahrelange Lärmbelästigung und andere Unannehmlichkeiten für die Patientinnen und Patienten und das Personal bedeuten würde.
- Weil die Erfüllung der heutigen technischen Standards eine gewaltige Herausforderung darstellt.
> Das aktuelle Gebäude entspricht beispielsweise nicht mehr den modernen Standards für erdbebengerechtes Bauen, was ein grosses Sicherheitsrisiko für die Patientinnen und Patienten und das Personal darstellt.
- Weil wir während der Bauarbeiten nicht normal arbeiten können, was wiederum zu finanziellen Verlusten führen wird.
- Weil die Patientenströme in den heutigen Gebäuden ineffizient sind und zu erheblichen Betriebs- und Effizienzverlusten führen.
Magazin Architecture Hospitalière, Numéro 15, Hiver 2024 - 19 Seiten, die dem HFR und dem Projekt des neuen Spitalzentrums vorbehalten sind, mit Interviews von Marc Devaud, Generaldirektor; Prof. Daniel Hayoz, Leiter der Abteilung Forschung und Nachwuchs; Aline Schuwey, Pflegedirektorin; Stéphane Brand, Direktor Operationen, und Philippe Cotting, Architekt HFR
Auf Französisch
Vor einigen Jahren wurde eine Studie durchgeführt, um den besten Standort für das Spitalzentrum anhand von Bevölkerungsdichte, Zugänglichkeit, verfügbarer Grundstücksfläche und zahlreichen anderen Kriterien zu ermitteln. Das Grundstück in Chamblioux-Bertigny (neben dem derzeitigen Standort) erfüllt die Anforderungen am besten. Der genaue Standort wird nach Abschluss des laufenden städtebaulichen Wettbewerbs festgelegt.
Zum aktuellen Zeitpunkt kann noch kein genauer Plan gemacht werden. Das Spital der Zukunft wird unter Berücksichtigung von technologischen Entwicklungen und den Bedürfnissen (Anzahl Betten und Operationssäle, Arbeitsorganisation usw.) entwickelt.
Das Pflichtenheft für den Architekturwettbewerb wird derzeit unter Einbeziehung zahlreicher Fachpersonen erstellt.
Der genaue Betrag wird erst nach dem Architekturwettbewerb bekannt sein, wenn die Umrisse und die Ausstattung des Gebäudes festgelegt sind. Dieser Betrag wird der Freiburger Bevölkerung zur Abstimmung vorgelegt. Zu beachten ist, dass die Betriebskosten der wichtigste Faktor sind, nicht die Baukosten.
Das neue Spital muss im Betrieb so kostengünstig wie möglich sein, um den Kredit zurückzahlen zu können.
Die Vorbereitungen für das neue Spitalzentrum werden gestoppt und die Finanzierung muss völlig neu geregelt werden. Jahrelange wertvolle Arbeit wird verloren gehen, während der Bau eines neuen Gebäudes dringend notwendig bleibt.
Langfristig würde dies den Fortbestand des HFR selbst gefährden.