Stimmen aus dem Spital: «Manches wird plötzlich einfacher»

Das freiburger spital rüstet sich für die Folgen der Coronavirus-Epidemie. Doch was geschieht hinter den Kulissen und wie erlebt das Spitalpersonal diese intensive Zeit? HFR-Mitarbeitende berichten täglich in der Chronik von La Liberté. Suzanne Horlacher, Leiterin Pflege, Stv. Pflegedirektorin:

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Portrait von Suzanne Horlacher, Leiterin Pflege, Stv. Pflegedirektorin

Suzanne Horlacher, Leiterin Pflege, Stv. Pflegedirektorin

«Im Moment geht es darum, dass die richtigen Personen und das richtige Material zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort sind. Wir sind zwar nicht gestresst, stehen aber unter Druck, da man an alles denken muss. Jede Entscheidung wirkt sich auf das gesamte weitere Vorgehen aus. Haben wir alles bedacht und das Personal gut informiert? Ein Beispiel: Wenn wir entscheiden, eine Aktivität zu verlegen, wurden die Transportmitarbeiter vorgewarnt?

Ich bin müde, aber nicht erschöpft. Als Leiterin nehme ich an vielen Sitzungen teil und muss danach die Informationen nach unten und oben weiterleiten. Das ist viel Koordinationsarbeit. Doch alle ziehen am gleichen Strang, und manches wird plötzlich einfacher, weil wir uns auf das Wesentliche konzentrieren. Was früher ein Problem war, lässt sich auf einmal schnell lösen. Ich bin fasziniert, welche Solidarität und welcher Teamgeist am HFR herrschen.

Wir haben einen Aufruf gestartet, in dem wir um Verstärkung bitten. Darauf haben sich über 200 Personen gemeldet, und zwar nicht nur aus der Pflege. Nun stellen wir eine Datenbank auf die Beine. Je nachdem, wie sich der Bedarf entwickelt, wissen wir zum Beispiel, wer Patienten transportieren oder das Empfangspersonal entlasten kann. Alle Berufsgruppen können von Nutzen sein.

All die aufmunternden Mitteilungen und Gesten freuen uns sehr. Doch das Wichtigste ist, dass sich die Bevölkerung an die Anweisungen hält, sonst nützt alles nichts. Indem die Leute die Vorsichtsmassnahmen befolgen, helfen sie uns am meisten. Ansonsten kommt eine Katastrophe auf uns zu.»

Magalie Goumaz

La Liberté (21.03.2020)