Stimmen aus dem Spital: «Was ich tue, hat einen Sinn»

Das freiburger spital rüstet sich für die Folgen der Coronavirus-Epidemie. Doch was geschieht hinter den Kulissen und wie erlebt das Spitalpersonal diese intensive Zeit? HFR-Mitarbeitende berichten täglich in der Chronik von La Liberté. Roland Rappo, Anwendungsmanager in der Abteilung Informatik:

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Roland Rappo, Anwendungsmanager in der Abteilung Informatik.

Roland Rappo, Anwendungsmanager in der Abteilung Informatik.

«Ich arbeite seit zwölf Jahren im HFR und kenne unsere Informatikinstrumente entsprechend gut. Mit zwei weiteren Kollegen gehöre ich dem Krisenstab und der Kommandozentrale an, um deren spezifische Bedürfnisse abzudecken. Zum Einsatz kommen die unterschiedlichsten Programme, doch einige mussten wir auch erst erstellen. Zum Beispiel habe ich ein Dashboard entworfen, um gewisse Daten zu erfassen, darunter die Anzahl der bereits auf Covid-19 getesteten Personen und die Testresultate. Mittlerweile hat das Spital einen genauen und dynamischen Überblick über die Situation. Dieser Auftrag hatte Priorität vor all meinen anderen üblichen Aufgaben. Vor der Krise habe ich in erster Linie die Software für das Ressourcenmanagement des HFR und für die Patientenmahlzeiten verwaltet. Heute stehe ich unter viel grösserem Druck, vor allem unter Zeitdruck. Sobald eine Entscheidung fällt, muss ich rasch eine entsprechende IT-Lösung präsentieren – und sie muss natürlich funktionieren. Um das zu schaffen, habe ich den vergangenen zwei Wochen manchmal ohne Pause bis spätabends und auch am Wochenende gearbeitet.

Wir befinden uns in einer ausserordentlichen Situation. Bevor ich Informatiker wurde, war ich Polizist. Die Erfahrungen, die ich heute mache, erinnern mich an die Momente von früher, als ich ebenfalls improvisieren musste, um Probleme zu lösen. Das sind für mich extrem befriedigende Augenblicke, denn ich sehe die Auswirkungen und vor allem den Nutzen meiner Arbeit sofort. Dazu kommt, dass wir uns alle gut verstehen und man jetzt die besonderen Qualitäten der Kolleginnen und Kollegen erkennen kann.

Meistens kann ich von zu Hause aus arbeiten. Ich habe ein grosses Büro im Untergeschoss meines Hauses. Von dort kann ich sogar den Himmel sehen. Wenn ich das Büro verlasse, ist zum Glück meine Familie da. Zum Ausgleich mache ich auch viel Sport. Ich gehe joggen, aber ich habe auch ein Laufband im Haus. Denn Ausdauer werden wir brauchen!» 

Magalie Goumaz

La Liberté (31.03.2020)