Stimmen aus dem Spital: „Es ist viel ruhiger”

Das freiburger spital rüstet sich für die Folgen der Coronavirus-Epidemie. Doch was geschieht hinter den Kulissen und wie erlebt das Spitalpersonal diese intensive Zeit? HFR-Mitarbeitende berichten täglich in der Chronik von La Liberté. Chantal Poncet, Restaurationsmitarbeiterin.

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Chantal Poncet, Restaurationsmitarbeiterin

Chantal Poncet, Restaurationsmitarbeiterin

„Ich arbeite seit 25 Jahren am Standort Freiburg. Im Moment teile ich meine Tätigkeit zwischen der Cafeteria und dem Personalrestaurant auf. Im März hat sich alles verändert. Wir mussten uns sehr schnell an eine neue Situation anpassen und neue Weisungen befolgen. Die Cafeteria bietet zum Beispiel nur noch Getränke, Gebäck und Sandwiches zum Mitnehmen an. Es gibt keine Bedienung mehr. Die Stühle wurden entfernt und die Terrasse ist geschlossen. Die Kunden folgen einem markierten Pfad und müssen Abstand halten. Wir bedienen sie hinter Sicherheitsglas. Natürlich haben wir weniger Kundschaft, denn die nicht dringlichen Eingriffe wurden verschoben und es gibt keine Besucher mehr. Aber das Pflegepersonal kommt noch zu uns sowie einige Patienten, die beispielsweise zur Bestrahlung oder Dialyse ins Spital kommen.

Im Personalrestaurant können die Mitarbeitenden ihr Essen weiterhin am Tisch einnehmen, aber der Saal wurde so eingerichtet, dass genügend Abstand eingehalten werden kann. Ausserdem haben wir mit Bändern einen Pfad gekennzeichnet.

Mir ist nicht langweilig, aber die Stimmung ist anders. Es ist viel ruhiger. Da die Öffnungszeiten reduziert wurden, arbeiten einige meiner Kolleginnen in anderen Bereichen, z. B. in der Reinigung oder Desinfektion. Ich arbeite weiter in meiner Funktion, bin aber weniger gestresst als vorher. Ausser vielleicht in der ersten Woche, als alle etwas angespannt waren. Wir mussten dafür sorgen, dass die Regeln befolgt werden. Jetzt haben sich alle daran gewöhnt und das Personal ist sehr geduldig.

Ich hoffe, dass die Einschränkungen demnächst gelockert werden und wir bald Licht am Ende des Tunnels sehen. Denn ich mag den Kontakt zu Menschen. Ich spreche gerne mit den Patienten und biete ihnen etwas Trost oder ein offenes Ohr. Auch das ist Teil meiner Arbeit.”

Magalie Goumaz

La Liberté (14.04.2020)