Ein Abend im Zeichen der Forschung am HFR

Die Diagnose von Prostatakrebs und die Behandlung von COPD-Patientinnen und ‑Patienten: Am gestrigen Abend wurden erneut spannende Forschungsprojekte mit dem Georges-Python-Preis bzw. dem Prix Pierre Canisius ausgezeichnet. Verliehen werden die Preise von der Kommission «HFR Forschungsgrants».

Die Forschung des freiburger spitals (HFR) stand gestern im Mittelpunkt, als der Georges-Python-Preis 2023 für das beste patientenorientierte klinische Projekt verliehen wurde. Preisträger war Dr. med. Fabio Poroes, Assistenzarzt in der Abteilung Radiologie des HFR, mit seinem Forschungsprojekt über eine neue Methode zur Diagnose von Prostatakrebs. «Voruntersuchungen zeigten vielversprechende Ergebnisse bei der Verwendung eines neuen Biomarkers als Hilfe bei der Auswahl der geeignetsten Behandlung für Prostatakrebspatienten. Der Preis ist eine grosse Ehre und ich freue mich auf den Start dieser multidisiziplinären Studie, an der HFR-Spezialistinnen und -Spezialisten aus den Bereichen Radiologie, Onkologie, Urologie und Pathologie mitwirken werden.»

Der Prix Pierre Canisius, der die beste Publikation aller Berufskategorien auszeichnet, ging dieses Jahr an Dr. med. Gaël Grandmaison, Assistenzarzt der Inneren Medizin. Dieser untersuchte den Gebrauch von Inhalatoren durch Patientinnen und Patienten, die wegen einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) im Spital betreut werden. «Ich fühle mich sehr geehrt und teile die Auszeichnung mit den Mitautoren der Studie. Unsere Ergebnisse zeigen, dass die falsche Verwendung von Inhalatoren ein grosses Problem für COPD-Patienten darstellt und dass eine interdisziplinäre Intervention während des Spitalaufenthalts die Anzahl der suboptimal verwendeten Inhalatoren bei der Entlassung reduziert.» Diese Erkenntnisse sind umso wichtiger, da COPD verbreitet und die suboptimale Anwendung von Inhalatoren mit einer schlechten Symptomkontrolle und dem Risiko häufigerer Spitalaufenthalte verbunden ist. Die von Dr. med. Grandmaison durchgeführte Studie wurde ausserdem auf dem letzten Kongress der Schweizerischen Gesellschaft für Allgemeine Innere Medizin ausgezeichnet – ein weiterer Beweis für die Qualität seiner Arbeit.

Forschung im Rampenlicht
Im Laufe des Abends ergriffen verschiedene Personen das Wort, darunter der kantonale Direktor für Gesundheit und Soziales, Philippe Demierre, sowie Dr. Benoît Dubuis, Präsident der Schweizerischen Akademie der Technischen Wissenschaften.

Dr. med. Hari Vivekanantham, der ein Fellowship-Stipendium erhalten hatte, berichtete ebenfalls mit Begeisterung von seiner Fachausbildung in Kanada (Institut für Kardiologie in Montreal und Hamilton General Hospital – McMaster University), bei der er seine Kenntnisse in den Bereichen Elektrophysiologie und Herzschrittmacher perfektionieren konnte.

Dieses Know-how konnte er übrigens kürzlich am HFR bei einer Schweizer Premiere in die Praxis umsetzen (siehe Medienmitteilung vom 3. Juli).

Das HFR engagiert sich für die Forschung

Im Juni 2024 erhielt das HFR vom Freiburger Staatsrat die Berechtigung, die Bezeichnung «Universitäres Lehr- und Forschungsspital» als Zusatz zu seinem Namen zu verwenden. Diese Entscheidung ist ein Zeichen der Anerkennung für das wachsende Engagement des HFR für die Forschung in den letzten Jahren.

Der Georges-Python-Preis wird seit 2020 jedes Jahr für das beste Forschungsprojekt vergeben. Er ist mit 5000 Franken dotiert und wird vom Ärztekollegium finanziert. Für die Ausgabe 2023 wurden mehr als 30 Bewerbungen eingereicht. Der 2023 eingeführte Prix Pierre Canisius zeichnet die beste wissenschaftliche Publikation einer HFR-Mitarbeiterin oder eines HFR-Mitarbeiters als Erst- oder Letztautorin bzw. Erst- oder Letztautor aus. Auch dieser Preis ist mit 5000 Franken dotiert. In diesem Jahr wurden fünf Bewerbungen eingereicht.

Die Gewinnerinnen und Gewinner der beiden Preise werden von der Kommission «HFR Forschungsgrants» ausgewählt, die unter der Verantwortung von Prof. Dr. med. Daniel Hayoz, Leiter des Bereichs Nachwuchs und Forschung, steht und derzeit von Prof. Dr. med. Alessandra Curioni-Fontecedro, Chefärztin Onkologie, präsidiert wird.