Budget 2026 des HFR: Verbesserung gegenüber 2025 erwartet
Das freiburger spital (HFR) legt sein Budget 2026 vor und rechnet für das kommende Jahr mit einem Verlust von 25,6 Mio. CHF. Ohne die Einführung des neuen ambulanten Tarifsystems TARDOC/Ambulante Pauschalen, das sich auf der Einnahmeseite mit einem Minus von über 8,5 Mio. CHF auswirken könnte, würde der budgetierte Verlust 2026 noch 19,9 Mio. CHF betragen. Nachdem sich das HFR 2025 intensiv mit der Reorganisation der stationären Abteilungen seiner regionalen Standorte beschäftigt hat, wird der Schwerpunkt 2026 auf die gezielte Entwicklung bestimmter klinischer stationärer und ambulanter Bereiche gelegt.
Das heute veröffentlichte Budget 2026 des HFR geht von einem Verlust von 25,6 Mio. CHF aus. Dieser nach wie vor sehr hohe Verlust fällt im Vergleich zum Budget 2025 (29,8 Mio. CHF) geringer aus, was den im laufenden Jahr ergriffenen Massnahmen zu verdanken ist, die 2026 ihre volle Wirkung entfalten werden. Bei der Veröffentlichung des Budgets 2025 hatte das HFR das Ziel formuliert, sein Defizit 2026 auf rund 20 Mio. CHF zu begrenzen. Dieses Ziel konnte, in erster Linie aufgrund des geschätzten Einnahmerückgangs von 8,5 Mio. CHF, den das HFR im Hinblick auf das Inkrafttreten des ambulanten Tarifsystems TARDOC/Ambulante Pauschalen per 1. Januar 2026 budgetiert, nicht erreicht werden.
Das Budget 2026 geht von einem Anstieg der Einnahmen im akutstationären Bereich und in der stationären Rehabilitation um 5,8 Prozent gegenüber 2024 und um 8,2 Prozent im Vergleich zu den Prognosen für 2025 aus. Die Reorganisation der stationären Abteilungen an allen Standorten sowie die Eröffnung eines zusätzlichen Operationssaals im Jahr 2025 werden es unter anderem ermöglichen, mehr Patientinnen und Patienten zu versorgen, insbesondere in der Akutgeriatrie, der Allgemeinen und Orthopädischen Chirurgie sowie der Pädiatrie. Im ambulanten Bereich werden das Venenzentrum am HFR Tafers sowie der Ausbau der Nuklearmedizin, der Diabetologie-Endokrinologie und der Ophthalmologie zur Steigerung der Aktivität beitragen.
Angesichts der erwarteten Zunahme der stationären und ambulanten Aktivität gewisser Abteilungen sieht das Budget einen Anstieg der Einnahmen vor. Für den ambulanten Bereich wird diese Entwicklung jedoch durch das bereits erwähnte Inkrafttreten des neuen Tarifsystems TARDOC/Ambulante Pauschalen per 1. Januar 2026 um 8,5 Mio. CHF negativ beeinflusst. Der vom Staat Freiburg bereitgestellte Betrag für die gemeinwirtschaftlichen Leistungen (GWL) bleibt stabil. Gewisse Beträge müssen jedoch vor dem Hintergrund der Aussetzung des kantonalen Voranschlags noch bestätigt werden.
Obwohl die Einnahmenseite unter Druck steht, fällt das für 2026 erwartete Defizit geringer aus als im Vorjahr. Möglich wird dies durch die Fortsetzung der 2025 eingeleiteten Massnahmen zur Kostenkontrolle. Dazu gehören die Umsetzung des Abbaus von 90 Stellen, die Beibehaltung der Karenzfrist bei der Einstellung neuer Mitarbeitender und die Begrenzung des systematischen Einsatzes von Vertretungen bei Abwesenheiten. Hinzu kommt ein für alle Direktionen und Abteilungen des HFR festgelegtes Kostensenkungsziel von 0,7 Prozent, das eine zusätzliche Ersparnis von insgesamt 2,9 Mio. CHF ermöglichen soll. Die einzelnen Direktionen und Abteilungen entscheiden, ob diese Kostensenkung im Bereich der Betriebs- und/oder der Lohnkosten angestrebt wird. Es sei daran erinnert, dass ein erheblicher Teil des Defizits seinen Ursprung in Mehrausgaben hat, die durch die Inflation im Zeitraum 2023/2024 entstanden sind (dazu gehören die Lohnindexierung sowie der Anstieg der Kosten für Energie und medizinisches Material) und die weder durch die Tarife noch durch die GWL ausgeglichen wurden.
Ebenfalls aus Gründen der Kostenkontrolle hat die Direktion eine Prioritätenliste der für 2026 geplanten Investitionen in Höhe von 37 Mio. CHF erarbeitet. Es handelt sich dabei hauptsächlich um Kosten im Zusammenhang mit der Erneuerung von medizinischem Material sowie der Einführung des neuen klinischen Informationssystems (KIS).
Die Budgetdisziplin hindert das HFR jedoch nicht daran, seine Aktivitäten weiter auszubauen. Voraussetzung dafür ist aber, dass diese zu seinen Kernaufgaben gehören, bedarfsgerecht sind und die Kosten dafür gedeckt sind. 2026 liegt der Fokus auf der Eröffnung des Gesundheitszentrums im Sensebezirk, den Vorbereitungen für das Gesundheitszentrum im Seebezirk sowie auf der Umnutzung der derzeit freien Stockwerke im HFR Riaz und im HFR Meyriez-Murten. Zudem wurden fünf vorrangige klinische Entwicklungsbereiche definiert: Onkologie, Herz-Gefässe (Kardiologie und Angiologie), Allgemeine und Orthopädische Chirurgie, Akutgeriatrie und Frauengesundheit. Auch die Digitalisierung gehört – insbesondere mit dem Startschuss zum neuen klinischen Informationssystem (siehe Medienmitteilung vom 5. November) – zu den vorrangigen Projekten. Die Ausbildung der Führungskräfte und der Ausbau der Biobank gehören ebenfalls zu den strategischen Schwerpunkten für das Jahr 2026.
Die Erarbeitung des Budgets erforderte den Einsatz des gesamten Kaderpersonals des Spitals, und das Resultat ist das Ergebnis ihres enormen Einsatzes zur kontinuierlichen Steigerung der Effizienz. Der Verwaltungsrat ist sich bewusst, dass die umgesetzten Reorganisationen von den betroffenen Mitarbeitenden ein hohes Mass an Flexibilität erfordert haben, und bedankt sich recht herzlich.