Movember: Nuklearmedizin und psychische Gesundheit bei Prostatakrebs

Im Aktionsmonat Movember organisiert das Prostatazentrum Freiburg einen Publikumsvortrag, um die Bevölkerung für die in der Nuklearmedizin erzielten Fortschritte und die psychischen Auswirkungen von Prostatakrebs zu sensibilisieren. Die Veranstaltung findet am Mittwoch, 12. November 2025 im HFR Tafers statt.

Jeder achte Mann erkrankt im Laufe seines Lebens an Prostatakrebs. Mit schweizweit jährlich über 7400 neu registrierten Fällen (rund 200 davon im Kanton Freiburg) handelt es sich um die häufigste Krebserkrankung bei Männern. Prostatakrebs gehört zu den Krebsarten mit den besten Heilungschancen, insbesondere dank den Diagnoseverfahren und wirksamen Therapien. Dennoch können eine Krebsdiagnose und die damit einhergehende Behandlung das Leben der Patienten und ihrer Angehörigen gewaltig auf den Kopf stellen.

Nuklearmedizin: von der Diagnostik zur Therapie

Um der interessierten Freiburger Bevölkerung aufzuzeigen, wie die Nuklearmedizin zur Diagnose und Behandlung von Prostatakrebs beiträgt, organisiert das Prostatazentrum Freiburg am Mittwoch, 12. November 2025 um 18.30 Uhr im HFR Tafers einen Publikumsvortrag mit dem Titel «Prostatakrebs: Nuklearmedizin und Psychoonkologie im Dienste der Patienten». 

Ein Experte der Nuklearmedizin wird Einblicke geben in die sogenannte molekulare Bildgebung. Diese Technik nutzt radioaktive Isotope, um die vom Krebs befallenen Bereiche präzise zu lokalisieren (PET/CT-Untersuchungen). In bestimmten Fällen können radioaktive Substanzen gezielt gegen Tumorzellen eingesetzt werden, was neue therapeutische Möglichkeiten eröffnet.

Auch die psychische Gesundheit braucht Raum

Diagnose und Behandlung der Krebserkrankung haben Auswirkungen auf die psychische Gesundheit der Patienten und stellen auch das Leben der Angehörigen auf den Kopf. Um mehr über das nach wie vor schambehaftete Thema zu erfahren, wird am Publikumsvortrag auch ein Psychiater zu Wort kommen.

Das Team des Prostatazentrums engagiert sich für die Forschung

Das Prostatazentrum ist das Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen dem freiburger spital (HFR) und dem Daler-Spital. Es trägt aktiv zu Forschungsprojekten bei, welche die körperliche und psychische Gesundheit von Männern mit Prostatakrebs verbessern sollen.

Auf Initiative von Dr. med. Antoine Nobile (Pathologielabor Promed) und im Rahmen seiner Doktorarbeit bei Prof. em. Curzio Rüegg (UniFR) und Prof. Dr. med. Harriet Thöny (Abteilung Radiologie HFR) wurde ein neuer Biomarker entwickelt mit dem Ziel, die extraprostatische Extension von Prostatakrebs im MRI frühzeitiger zu erkennen. Diese erste theoretische Studie mit radikalen Prostatektomien (Entfernung der Prostata) als Modell erwies sich als erfolgreich, weshalb der klinische Nutzen des Biomarkers derzeit von Dr. med. Fabio Porões in der Abteilung Radiologie des HFR untersucht wird. Für diese Forschungsarbeit wurde er mit dem Georges-Python-Preis 2023 ausgezeichnet.

Seit Kurzem beteiligt sich das HFR aktiv an einer internationalen Studie, die die Wirksamkeit einer neuen Kombinationstherapie aus Antikörper- und Chemotherapie im Vergleich zu einer klassischen Chemotherapie bei Patienten mit metastasierten Prostatakarzinomen, die nicht mit herkömmlichen Hormontherapien behandelt werden können, untersucht.

Aktivitäten 2025

Der November ist immer eine gute Gelegenheit für das Prostatazentrum Freiburg, eine Bilanz seiner Aktivität zu ziehen. 2025 hat das Prostatazentrum Freiburg bereits über 78 neue Patienten betreut. Seit der Gründung des Prostatazentrums Freiburg haben insgesamt mehr als 1550 Patienten von einer spezifischen Betreuung auf der Grundlage einer multidisziplinären Konferenz und einer uro-onkologischen Überwachung profitiert, und dies von der Diagnose bis zum Behandlungsabschluss. Mit einem vorwiegend konservativen Ansatz der aktiven Überwachung bei Niedrigrisiko-Prostatakarzinomen legen das Prostatazentrum Freiburg und sein Team grossen Wert auf die Einhaltung der international anerkannten urologischen Leitlinien. Dieser Ansatz ermöglicht es, die Rate der Überbehandlungen und deren Nebenwirkungen in einem frühen Stadium der Krankheit zu verringern.

Über das Prostatazentrum Freiburg

Seit seiner Gründung 2016 setzt das Prostatazentrum Freiburg alles daran, an Prostatakrebs erkrankte Patienten vom Zeitpunkt der Diagnose bis zum Abschluss der Behandlung bestmöglich zu versorgen. Die Behandlung von Prostatakrebs ist komplex und erfordert die Einbindung von Spezialistinnen und Spezialisten verschiedener Fachgebiete. Ausserdem setzt eine umfassende individuelle Versorgung eine Koordination auf hoher Ebene voraus. Ein Kompetenzzentrum, das sowohl die Qualität der Behandlung als auch die individuelle Betreuung der Patienten sicherstellt, bietet dafür die optimalen Voraussetzungen. Aus diesem Grund haben das Daler-Spital, eine als gemeinnützig anerkannte Privatklinik, und das freiburger spital (HFR) ihr Know-how vereint und das Prostatazentrum Freiburg gegründet.