High-Fidelity-Simulationen für den medizinischen Nachwuchs

Kategorie : Aus- und Weiterbildung
Authored by Monika Joss
Donnerstag 11 September 2025
Simulation Berufsbildungszentrum Pflege

In einer Partnerschaft zwischen dem HFR (Notaufnahme und Berufsbildungszentrum Pflege) und der Universität Freiburg durchliefen Studierende des Masterstudiengangs Medizin eine intensive einwöchige Ausbildung in Notfallmedizin im Simulationszentrum des HFR. Dieses dynamische Ausbildungsprogramm, das Theorie, praktische Workshops und High-Fidelity-Simulationen kombiniert, vermittelt den Teilnehmenden eine solide Basis für die anspruchsvolle Realität in der Notaufnahme. Die Woche war für die angehenden Ärztinnen und Ärzte eine prägende Erfahrung – sowohl auf beruflicher als auch auf menschlicher Ebene.

Der Puls der Ärztin rast. Vor ihr liegt ein Patient im Schockzustand. Jetzt ist schnelles Handeln gefragt. Die Leaderin koordiniert ihr Team und führt die primäre Beurteilung des Patienten durch. Nachdem lebensbedrohliche Symptome erkannt und behandelt wurden, kann der Patient stabilisiert werden. Aufatmen. Zum Glück war es nur eine Übung, wenn auch eine, die es in sich hat. Jetzt beginnt die Nachbesprechung. 

Vom 18. bis 22. August sowie vom 25. bis 29. August waren zwei Gruppen von Studierenden des Masterstudiengangs Medizin der Universität Freiburg im Simulationszentrum des Berufsbildungszentrums Pflege HFR zu Gast. Das Simulationszentrum bietet eine breite Palette an Übungsmöglichkeiten mit Simulationspatientinnen und -patienten – dargestellt durch Puppen und Schauspielende. Normalerweise nutzen vor allem Pflegefachpersonen, die sich spezialisieren möchten, sowie Personal des HFR in Weiterbildung das Zentrum. Diesmal wurde es jedoch von angehenden Ärztinnen und Ärzten bevölkert. Während der zwei Wochen übten die Studierenden den Umgang mit Notfällen: von Reanimationen über die Versorgung schwer kranker oder schwer verletzter Patientinnen und Patienten bis hin zu psychiatrischen Dekompensationen. 

Diese realitätsnahen Inszenierungen ermöglichen den Studierenden wertvolle Erfahrungen, stets in der sicheren Umgebung der Simulation und begleitet von einem interprofessionellen Team aus Ärztinnen und Ärzten, Pflegefachpersonen mit Fachausbildung Notfallpflege sowie Sanitäterinnen und Sanitätern. 
Fabien Rigolet, Leiter des Berufsbildungszentrums Pflege, erläutert die Erfolgsfaktoren dieser Notfallmedizin-Woche: «Der Unterricht folgt einem speziell auf das Fachgebiet der Notaufnahme ausgerichteten Ansatz, bei dem das medizinisch-pflegerische Team im Mittelpunkt steht. Neben dem medizinischen Wissen werden wesentliche Aspekte der Teamarbeit und Kommunikation vermittelt und von den Studierenden auch tatsächlich erlebt. Die pädagogische Gestaltung dieser Woche, die mit einem immersiven Einsatztag im präklinischen Setting abschliesst, ermöglicht es ihnen, sich aktiv in ihre zukünftige Berufsrolle hineinzudenken.»

Für die Studierenden ist der Anlass eine einzigartige Gelegenheit, ihr theoretisches Wissen zu vertiefen und ihre Fähigkeiten unter Bedingungen zu trainieren, wie es weder im Hörsaal noch in der Notaufnahme möglich wäre. Unter der Aufsicht von erfahrenen Ausbildnerinnen und Ausbildnern können sie die wichtigen Handgriffe mehrfach üben, mit echten Gefühlen und Stressreaktionen, aber ohne, dass Menschen gefährdet werden. 

Video : Masterstudierende in Aktion

Härtetest am immersiven Einsatztag
Zum Abschluss der Themenwoche in Notfallmedizin mussten sich die Studierenden einer ganz besonderen Herausforderung stellen: Am immersiven Einsatztag im präklinischen Setting, einer grossen Übung gemeinsam mit dem Berufsbildungszentrum Pflege, dem HFR, dem Rettungsdienst, der Schule für Rettungssanität Medi, Statistinnen und Statisten, der Kantonspolizei, und der Busfahrtgesellschaft TPF wurde ein Unfall simuliert. Mittendrin als Notärztinnen und Notärzte: die Masterstudierenden der Uni Freiburg.