Pflegesprechstunde in der Angiologie: persönliche Betreuung

Kategorie : Fachgebiete
Authored by Laura Uysal
Dienstag 13 Mai 2025
H24

Die Pflegesprechstunde in der Angiologie trägt dazu bei, Komplikationen im Zusammenhang mit Gefässerkrankungen zu vermeiden. Pascal Gendre hat als Patient am HFR von dieser persönlichen Betreuung profitiert. Im Gespräch mit Sylvie Duc, Fachexpertin Pflege, und Nancy Poulin, Pflegefachfrau und Praxisausbildnerin, berichtet er von seiner Erfahrung.

Die Pflegesprechstunde in der Angiologie wird seit 2021 am HFR Riaz und am HFR Freiburg – Kantonsspital angeboten. Auf Augenhöhe und in Zusammenarbeit mit der Patientin oder dem Patienten werden die kardiovaskulären Risikofaktoren abgeklärt und die Lebensgewohnheiten identifiziert, die es zu ändern gilt. Zu den besprochenen Themen gehören insbesondere das Rauchen, der Umgang mit Medikamenten und körperliche Aktivitäten. Pascal Gendre leidet an einer arteriellen Verschlusskrankheit der Beingefässe. Diese Krankheit, die durch eine Ansammlung von Fett, Cholesterin und anderen Substanzen (Plaque) an den Arterienwänden verursacht wird, führt zu einem verminderten Blutfluss zu den Muskeln und ins Gewebe. Bei Pascal Gendre äusserte sich dies durch Schmerzen beim Gehen. Als ihm sein behandelnder Angiologe die Pflegesprechstunde empfiehlt, stimmt er zu.

Weshalb wurden Sie in der Abteilung Angiologie des HFR behandelt?

P. Gendre: Dr. med. Caroline Krieger, Fachärztin für Angiologie am HFR Freiburg – Kantonsspital, hat bei mir drei Aneurysmen gefunden, eines an der Aorta und zwei an den Beckenarterien. Daraufhin wurde ich im April 2019 operiert. Als ich 2024 zur Jahreskontrolle bei einem anderen Angiologen war, schlug dieser mir die Pflegesprechstunde vor. Das Ziel war, die Situation unter Kontrolle zu halten und eine erneute Verschlechterung zu vermeiden.

Wie läuft die Sprechstunde ab?

S. Duc: Die Sprechstunde beginnt mit offenen Fragen über die Erkrankung und den Wissensstand der Patientin oder des Patienten, die oder der freiwillig zu uns kommt. Anschliessend schauen wir uns das von der Fachärztin oder vom Facharzt für Angiologie erstellte Schema an, in dem die arteriellen Probleme vermerkt sind. Gemeinsam ergänzen wir das Schema mit den verschiedenen kardiovaskulären Risikofaktoren und besprechen die Möglichkeiten, die Lebensgewohnheiten nach den Wünschen der Patientin oder des Patienten zu ändern.

P. Gendre: Ich fand das Schema zur Identifizierung meiner Risikofaktoren sehr interessant und hilfreich. Man sieht sofort, worauf man Einfluss nehmen kann. Die Sprechstunde findet ohne Bewertung statt, was mich ermutigt und motiviert hat.

Welche Massnahmen wurden getroffen, um die Lebensqualität von Herrn Gendre zu verbessern?

S. Duc: Je nach den Zielen der betreuten Person, werden verschiedene Optionen vorgeschlagen. Herr Gendre nahm an einer Physiotherapie teil und schloss sich einer Geh-Trainingsgruppe an, die vom HFR angeboten wird (einmal pro Woche in Freiburg und dreimal pro Woche in Riaz). Er ist motiviert und geht auch regelmässig alleine spazieren.

Ausserdem nimmt er an therapeutischen Schulungen zu Themen wie arterielle Verschlusskrankheit, herzschützende Ernährung, Blutdruckmessung und Rauchen teil. Die Schulungen werden von Dr. med. Périard, Chefarzt der Abteilung Angiologie, von Pflegekräften, Physiotherapeutinnen und -therapeuten, Ernährungsberaterinnen, der Abteilung Diabetologie, dem Wundzentrum oder von CIPRET Freiburg durchgeführt. Herr Gendre besuchte auch eine Ernährungsberatung, um Gewicht zu verlieren.

Welche Rolle spielte Frau Duc in Ihrem Behandlungsverlauf?

P. Gendre: Sie hat mich informiert und all diese Massnahmen koordiniert. Sie motivierte und begleitete mich, gab mir gute Ratschläge und verurteilte mich nicht. Ich fühlte mich von Anfang an ermutigt, aktiv zu werden. Sie hat auch viel dazu beigetragen, dass das Gehen für mich zu einer Gewohnheit wurde. 

Ist Herr Gendre ein Sonderfall?

S. Duc: Nicht alle Patientinnen und Patienten nehmen die Massnahmen so gut an, wie Herr Gendre es konnte. Seine Fortschritte und Ergebnisse haben ihn motiviert, selbstständig zu handeln und seine Gewohnheiten zu ändern, um seine Lebensqualität zu erhalten und Komplikationen der Gefässerkrankung vorzubeugen.

Was hat Ihnen die Pflegesprechstunde gebracht?

P. Gendre: Zunächst einmal habe ich mein erstes Ziel erreicht: Ich habe 12 kg abgenommen. Ich kann weiter und länger gehen, ohne meine Wanderstöcke zu benutzen.

Abgesehen von den Vorteilen für meine Gesundheit schätze ich die Solidarität in den Trainingsgruppen und den therapeutischen Schulungen. Wir tauschen uns aus, treffen Menschen, denen es genauso geht wie uns, und können uns frei äussern, auch zu intimen und persönlichen Themen.

Mir hat es geholfen, zu merken, dass ich nicht alleine bin und dass es Menschen gibt, die sich um meine Gesundheit sorgen. Hätte ich noch einmal die Wahl, würde ich mich auf jeden Fall wieder für die Sprechstunde entscheiden – und sogar noch früher damit beginnen!

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Die Pflegesprechstunde in der Angiologie konnte dank des Engagements der Abteilung Angiologie unter der Leitung von Dr. med. Daniel Périard und Sylvie Duc, aber auch dank der Beteiligung von Fachpersonen aus anderen Fachgebieten eingerichtet werden.

> Hören Sie hier den Bericht von Pascal Gendre mit Erläuterungen von Dr. med. Daniel Périard (auf Französisch)


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